Studie

Nackenschmerzen stellen das weltweit viertgrößte Gesundheitsproblem dar und sind eine Herausforderung an das Gesundheitssystem. Nacken-Armschmerzen zeigen sich in einem heterogenen Bild mit unterschiedlichen klinischen Präsentationen und zugrundeliegenden Schmerztypen. Dies kann beispielsweise nozizeptiv (ein nozizeptiver Schmerz ist ein Schmerz durch einen tatsächlichen oder drohenden Schaden, der an nicht-neuralem Gewebe entsteht; dieser ist auf die Aktivierung von Nozizeptoren zurückzuführen (IASP)), neuropathisch (ein neuropathischer Schmerz ist als direkte Konsequenz einer Läsion (Störung) oder Erkrankung des somatosensorischen Nervensystems zu verstehen (IASP)) oder in Kombination miteinander auftreten; auch kommen unterschiedliche Schmerzmechanismen (periphere und zentrale Sensibilisierung) vor.

Um die Behandlungsergebnisse dieser Patient*innen zu verbessern, müssen Unterschiede identifiziert und Patient*innen mit Nackenschmerzen und Nacken-Armschmerzen entsprechend klassifiziert werden. Insbesondere ist die Charakterisierung von Patient*innen hinsichtlich der Mischung von unterschiedlichen Schmerztypen und Mechanismen von therapeutischer Relevanz. Klinisch betrachtet muss ein/e Patient*in mit sensomotorischen Defiziten und nozizeptivem Schmerz medikamentös und therapeutisch anders versorgt werden als ein/e Patient*in mit sensomotorischen Defiziten und neuropathischem Schmerz.

 

Verschiedene klinische Verfahren (körperliche Untersuchungen, klinische Klassifikationssysteme) und instrumentelle Verfahren (quantitative sensorische Tests (QST), Screening-Fragebögen) können zur Beurteilung von Schmerzarten und den damit verbundenen zugrundeliegenden Schmerzmechanismen eingesetzt werden.
Ein klinisches Klassifizierungssystem, welches (1) lokale und übertragene somatische Nacken- und Nacken-Armschmerzen, (2) Nacken-Armschmerzen in Verbindung mit erhöhter Nervenmechanosensitivität, (3) radikuläre Schmerzen und die (4) Radikulopathie sowie die Mischformen dieser Schmerzarten beinhaltet, wurde in der Literatur vorgeschlagen. Die Anwendung der Klassifikation, die unterschiedliche Darstellung der gebildeten Gruppen hinsichtlich des somatosensorischen Profils, der beitragenden Faktoren, des Verlaufes über Zeit sowie der Gültigkeit und Zuverlässigkeit wurden noch nicht bei Patient*innen mit Nacken- und Nacken-Armschmerzen untersucht. Demnach hat sich dieses Forschungsprojekt eben dies zum Ziel gemacht.

Vielleicht fragen Sie sich, wie Sie von Ihrer Teilnahme an dieser Studie profitieren?

Eine kostenlose, gründliche physiotherapeutische Untersuchung (Dauer circa 1,5 Stunden), welche Ihnen anschließend sagen kann, was das funktionelle Problem ihrer Symptome ist.

Eine zweite Untersuchung mit neusten Messinstrumenten in einem sogenannten QST (Quantitativ Sensorisches Testen)-Labor, welches bestimmte Funktionen ihres Nervensystems testet, welche beispielsweise nicht durch eine Nervenleitfähigkeitsuntersuchung oder ein MRT getestet werden können.

Diese Untersuchung wird normalerweise nicht von der Krankenkasse getragen und ist kostspielig. Im Rahmen dieses Projektes ist diese Untersuchung für Sie kostenlos (Dauer circa 45 Minuten). Ebenfalls hat diese Untersuchung für sie keine Risiken oder Nebenwirkungen!

Durch Ihre Teilnahme helfen Sie uns, einen Beitrag zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu ermöglichen.

Was müssen Sie tun, um teilnehmen zu können?

Sie müssen sich die oben genannte Zeit nehmen, um zur Testung zu erscheinen.
Sie müssen viermal, nach dem ersten, dritten, sechsten und zwölften Monat einige Fragebögen via Post oder Telefon beantworten, damit wir den Verlauf Ihrer Symptome dokumentieren können. Dies wird circa 30 Minuten dauern.
Wenn Sie per Telefon kontaktiert werden möchten, müssen Sie einwilligen, dass wir versuchen dürfen, Sie jeweils nach einem, drei, sechs und 12 Monaten, telefonisch zu erreichen.
Sie müssen mit der anonymen Verwendung ihrer Daten im Rahmen meiner Doktorarbeit einverstanden sein.

Für Ihre Eignung an der Studie müssen wir bestimmte Ein- und Ausschlusskriterien überprüfen: